BONOSERA // VIDEO PREMIERE !
Janosch Tröhler (Negativewhite.ch), 14. Juni 2018
Bonosera. Dieser Name steht für ein Winterthurer Duo. Und dieser Name ist Garant für ein atmosphärisches Donnergrollen. Rockmusik mit einem Gefühl für Raum.
Sie sind ein gewaltiges Duo: Aaron Wegmann, Gitarrist und Sänger, schafft gemeinsam mit dem Schlagzeuger Seraphim von Werra einen mystischen Groove-Rock. Bonosera nennt sich dieses Zweigespann aus Winterthur. «Desert Trance Blues» – so bezeichnen sie ihren Sound. Die Beschreibung könnte kaum treffender sein.
Ihre Single Ain’t Gonna Change feiert heute hier samt Video die Premiere. Da entwickelt sich aus einer schleppenden Idee der Gitarre eine verspielt-raue Ballade. Ein Song, dem der Wüstenstaub ganz gut steht.
An Ain’t Gonna Change scheint keine Entwicklung forciert zu sein: Der Song baut sich auf und auf, bricht in krachendem Rock aus wie ein Vulkan, sackt träge wieder in sich zusammen. Aber nie verliert die Single ihren Groove.
Ain’t Gonna Change ist alles – aber nicht langweilig
Das Ganze klingt fast schon unmöglich natürlich. Und trotz dieser Perfektion der Entstehung lassen Bonosera genug Raum im Sound. Es gibt immer etwas zu entdecken; ein neuer Schlenker der Gitarre, eine unerwartete Wendung der Drums. Ain’t Gonna Change ist vieles zugleich, aber nie langweilig.
Die Geschichte der Band fängt vor rund drei Jahren an. 2015 gab das Duo das Live-Debüt. Es war die Taufe zur ersten EP Baff. Zahlreiche Konzerte später fanden sich Wegmann und von Werra erneut im Studio «Nagelfabrik» wieder. Sie hatten einen Plan: Alles live einspielen, mit voller Konzentration und Spontanität. So entstand das Album Feedback – fernab von überproduziertem Rock-Pomp.
Die Kompromisslosigkeit widerspiegelt sich zweifellos im fast 10-minütigen Epos Ain’t Gonna Change. Bonosera geben sich und ihrer Musik maximale Freiheit. Da ist viel Platz für Inspiration, Interpretation und Improvisation. Ein Spielfeld für instrumentale Eskapaden. Geradezu gewalttätig sprengen sie die Rockmusik aus den Fesseln der Pop-Strukturen. Roh, ungeschliffen, echt – so klingen Bonosera. Das sollte zwar nicht bahnbrechend sein, aber eine herrliche Wohltat für unsere Ohren.